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356 Route 15.SEBASTÎYE. Von Nâbulushalb zerstörte Johanniterkreuze zeigen, sind ausser an der S.-Seite
leider nur bis zu einer gewissen Höhe erhalten; heutzutage um-
schliessen
sie einen offenen Hofraum. In der Mitte dieses Hofes
steht eine moderne Kuppel über dem sogenannten Grab des Johannes
(Nebi Yahya).
Dieses Grab bildet die Krypta; man wird von dem
muslimischen Wächter auf 21 Stufen in eine kleine, tief in den Felsen
ausgehöhlte Kammer hinabgeführt, an deren Thüre ein zerbrochenes
Kreuz sichtbar ist. Luftlöcher stehen in Verbindung mit der in
der Mitte des Hofraumes befindlichen Kuppel. Ausser dem Grab
des Johannes, das man unter einer Steinplatte zeigt, soll hier auch
die Ruhestätte des Obadja (I Könige 18, 3) und des Elisa sein.
Nördlich von der Kirche liegen die Ruinen eines grossen Gebäudes,
an dessen Ecken viereckige Thürme standen; dies war entweder das
Haus des Bischofs oder das der Johanniter.

In und zwischen den Häusern des heutigen Dorfes finden sich
viele antike Baureste verstreut: Steinquadern, Säulenschäfte, Capi-
täle
, Gesimsstücke u. a.; die Einwohner bringen den Fremden Mün-
zen
und sonstige Alterthümer zum Kauf. Oberhalb des Dorfes (W.)
ist eine grosse künstlich geebnete Terrasse, die jetzt als Dreschtenne
benutzt wird. W. davon stehen mehr als ein Dutzend Säulen ohne
Capitäle in der Form eines länglichen Vierecks bei einander. Hier
stand wahrscheinlich der Tempel, welchen Herodes zu Ehren des
Augustus auf einem grossen freien Platz inmitten der Stadt erbauen
liess. Von dieser Terrasse aus erreicht man in kurzer Zeit die Kuppe
des Hügels (470m ü. M.), von welcher aus man eine ungehinderte
Aussicht geniesst; im W. sieht man ein grosses Stück des Mittel-
meeres
. Sanfte Hügelreihen umgeben Sebastîye nach allen Seiten.
Eine bedeutende Anzahl von Dörfern ist sichtbar, doch ist keines
von antiquarischem Interesse darunter. Um diesen übrigens be-
pflügten
Hügel herum ziehen sich an mehreren Stellen Terrassen.
Auf der Terrasse im S. läuft in der Höhe des Dorfes die Säulen-
reihe
, mit der Herodes die Stadt verschönerte. Die Breite derselben
beträgt 15m; die Säulen, übrigens jetzt sämmtlich ohne Capitäle,
sind 5m hoch. Die Colonnade war ungefähr 900m lang; sie zieht
sich um den Berg herum, ist aber oft unterbrochen oder steckt in
dem Ackerboden. Unter den Säulen bemerkt man auch einzelne
Monolithe.

Um von Sebastîye nach Djenîn zu gelangen, reitet man (in N.
Richtung)in 10 Min. in das Wâdi esch-Schaʿîr (Gerstenthal) hinunter,
wobei man l. noch einige Säulenreste sieht. Jenseit des Thales be-
ginnt
man gleich wieder zu steigen; in 15 Min [Min.] erreicht man den
nördl. Thalrand (schöner Rückblick) und in 10 Min. das Dorf Burka
zwischen Oelbäumen. Die Häuser dieses Dorfes sind aus Stein ge-
baut
; in der Mitte des Dorfes scheint ein Schloss gelegen zu haben.
Von hier weiter ansteigend gelangt man in 20 Min. auf die Höhe,
woselbst man einen ausgedehnten Ueberblick über die Landschaft
geniesst; r. oben (O.) liegt das Weli Chêmet ed-Dehûr. Nach N.